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.Er stellte sich ein Gespräch zwischen einem Ehemann, der am Esstisch Platz nimmt, und seiner Frau vor.»Was hast du mir Schönes zubereitet, Catari?«»Als Erstes Pasta mit einer Soße von einem Kleinkind, das von einer Bombe zerfetzt wurde.«»Köstlich.Und als Hauptgang?«»Kalbfleisch, garniert mit einem Selbstmordattentäter, der sich auf einem Markt in die Luft gesprengt hat.«»Na, da läuft mir doch gleich das Wasser im Munde zu­sammen, Catari.«Er versuchte, den Geschmack der Languste so lange wie möglich zwischen Zunge und Gaumen festzuhalten, und begann so seinen gewohnten Spaziergang bis zum äußers­ten Punkt der Mole.Auf halbem Weg dorthin traf er wie üblich auf den Fischer mit seiner Angelrute.Sie grüßten sich, und der Mann sagte:»Dutturi, Sie werden sehen, dass es morgen gewaltig reg­nen wird, und kalt wird es auch.Und so wird's 'ne ganze Woche lang bleiben.«Dieser Mann hatte sich in seinen Vorhersagen noch nie geirrt.Montalbanos düstere Laune, die von der Languste kurz­fristig auf die Ebene des Erträglichen gehoben worden war, wurde noch düsterer als zuvor.War es denn möglich, dass sogar das Wetter verrückt spielte? Wie konnte es sein, dass man in einer Woche vor äquatorialer Hitze fast umkam und die Woche darauf vor nordpolarer Kälte? Ein einziges Auf und Ab! Gab es denn keinen vernünftigen Mittelweg mehr? Er setzte sich wie gewohnt auf die Flachklippe und steckte sich eine Zigarette an.Dann überließ er sich seinen Ge­danken.Warum war der Mörder bis zur Müllkippe gefahren und hatte die Leiche des Mädchens dort abgeworfen? Ganz bestimmt nicht, um sie unauffindbar zu machen, um sie zu verstecken.Der Mörder wusste genau, dass die Leiche ein paar Stun­den später mit Sicherheit gefunden werden würde.Er hatte lediglich dafür gesorgt, dass die Identifizierung des Mädchens so spät wie möglich erfolgte.Mithin hat er sie nur zu der Müllkippe transportiert, um sie loszuwerden.Doch wenn er sie an dem Ort, wo er sie umgebracht hatte, einen ganzen Tag lang unterbringen konnte, ohne dass je­mand die Leiche entdeckt hatte, warum hatte er sie dann nicht noch dagelassen? Vielleicht, weil der Ort nicht sicher war.Warum war er denn nicht sicher?Wenn doch der Mörder das Mädchen dort umbringen und die Leiche über lange Zeit dort aufbewahren konnte, ohne dass irgendwer irgendetwas bemerkt hatte, wozu hätte er dann einen derart gefährlichen Transport vornehmen sollen? Der Grund konnte doch nur einer sein: die Not­wendigkeit.Es war notwendig, die Tote anderswohin zu bringen.Aber warum? Die Antwort gab ihm die Languste.Oder vielmehr ein auf der hinteren Zunge verbliebener Langustengeschmack.Er hatte Enzos Trattoria geschlos­senvorgefunden, weil es Montag war.Und weil es Montag war, bedeutete das, dass das Mädchen am Samstag umge­bracht, den ganzen Sonntag über am selben Ort zurück­gehalten und danach in der Nacht von Sonntag auf Montag zur Müllkippe geschafft worden war.Oder besser gesagt: in den allerersten Morgenstunden des Montags, als auf dem Platz keine Autos von Huren oder Freiern mehr her­umstanden.Was bedeutete das also?Das bedeutete, sagte er sich voller Stolz, dass der Ort, an dem das Mädchen ermordet worden war, einer war, der samstagnachmittags und den ganzen Sonntag über ge­schlossen blieb und erst wieder am Montagmorgen für die Menschen geöffnet wurde.Die unvermittelte Begeisterung, die er nach dieser Schlussfolgerung verspürt hatte, war nur von kurzer Dauer angesichts des Gedankens, dass es viele Orte gab, die samstagnachmittags und den ganzen Sonntag über geschlossen blieben: Schulen, öffentliche Ämter, private Büros, Arztpraxen, Fabriken, Notariate, Autowerkstätten, Großhandels- und Einzelhandelsgeschäfte, Zahnarztpra­xen, Lagerhallen, Läden, Tabak- und Salzhändler.Kurz gesagt, beinahe ganz Vigàta.Ja, wenn er es recht bedachte, war es noch schlimmer.Denn der Mord konnte ja in ir­gendeinem Privathaus begangen worden sein - von einem Ehemann, der seine Frau und die Kinder übers Wochen­ende aufs Land geschickt hatte.Der langen Rede kurzer Sinn: eine Stunde vergeblichen Nachdenkens.Nachdem er wieder ins Kommissariat zurückgekehrt war, fand er auf seinem Schreibtisch den Brief der Spurensi­cherung vor, mit den Fotos in doppelter Ausfertigung.Arquà war ihm zwar unsympathisch - sein bloßer Anblick genügte, um ihm die Eier rotieren zu lassen -, aber Mont­albano musste ehrlicherweise anerkennen, dass er sein Handwerk wirklich verstand.Den Fotos lag ein Zettel bei.Ohne »Lieber« und ohne Grüße.Doch er selbst hätte es ja genauso gemacht.Montalbano, das Mädchen ist mit einer großkalibrigen Waffe getötet worden, so viel steht fest.Ob ein Revolver verwendet wurde oder eine Pistole, ist für den Augenblick unerheblich [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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