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.Wenn mir dann gleich der Buffalo Bomber Beanie mit dem Fake-Fur ins Auge springt, bevor der vielseitig kombinierbare Charlie im cleanen Colorblock-Look meine ganze Aufmerksamkeit beansprucht.Wenn ich dann kurz denke: «Ach guck, ein Wollpulli», aber sofort von euch eines Besseren belehrt werde, weil es sich um einen Shawl Troyer Charcoal Heather handelt.Wenn ich dann langsam zu den Schuhen komme, die alle so fresh sind, und ich mich dort entscheiden muss, ob ich den herausragenden Mid-Topper von Adidas oder doch lieber den Top Sider im Preppy-Style nehme.Wenn sogar so unangestrengte Basics wie das Cotton Flight Jacket und der topaktuelle Henley von euch zu Everyday-Pieces erklärt werden.Und wenn ich ganz unten auch noch von euch aufgefordert werde, in eurem Sale Forever aus 1000 reduzierten Styles meine persönlichen Faves rauszusuchen …Da muss man doch schon mal fragen dürfen:HAVE YOU THEM NOCH ALL?HerzlichstMarkus Barth[zur Inhaltsübersicht]Homo-Ehe für DummiesStefan und ich sind jetzt seit zehn Jahren zusammen.Das entspricht umgerechnet ungefähr siebzig Hetero-Jahren.Deshalb fanden wir es irgendwann eine gute Idee, zu heiraten.Man konnte ja schon damals, 2001, kaum ablehnen, als der Staat plötzlich sagte: «Hört mal, ihr Schwuppsis, folgender Vorschlag: Ihr dürft ab jetzt heiraten, ihr dürft’s nur nicht so nennen.Wir sagen lieber ‹verpartnert› oder ‹eingetragen› oder sonst irgendwas, das eher nach ’nem Zeitschriften-Abo klingt als nach Lebensbund.Rechte bekommt ihr auch keine, oder zumindest nicht so richtig viele, und das mit der Adoption, also, Freunde, da müsst ihr ja wohl selber lachen, oder? Aber immerhin haben wir uns dazu entschlossen, euch aufs Standesamt zu schicken und nicht auf die Kfz-Zulassungsstelle.Das ist doch schon mal was!»Wie gesagt – ein verlockendes Angebot.Und in den letzten zehn Jahren hat sich alles noch mal verbessert, wir dürfen jetzt zum Beispiel … ähm … also wir können mittlerweile …Na, jedenfalls wurde alles noch viel geiler, wer will sich da verweigern?Wir haben also vor drei Jahren geheiratet.Wenn ich trotzdem – auch hier – meistens von meinem «Freund» rede, dann nur, weil mir der Ausdruck «mein Mann» immer noch nicht so richtig flüssig über die Lippen geht.«Mein Mann und ich», das klingt irgendwie nicht nach Stefan und mir.Oder überhaupt nach Mittdreißigern, die noch was vorhaben im Leben.Das klingt eher nach Chirurgengattinnen, die bei der Abo-Hotline der Kölner Philharmonie anrufen und so etwas sagen wie: «Mein Mann und ich sind sehr ungehalten über das Arbeiterpärchen, das gestern neben uns saß!»Immer wieder überrascht mich, wie viele Leute noch nicht wissen, dass Lesben und Schwule in Deutschland heiraten können.Das klingt unglaublich, aber ich weiß nicht, wie oft mir schon Menschen gegenüberstanden und mich fragten: «Wird das hier denn anerkannt, so ’ne holländische Ehe?»Und bevor nun die Leser mit Hochschulabschluss wissend in sich hineinschmunzeln und denken: «Na, das dauert eben, bis so eine Nachricht ins Prekariat hinabsickert», sage ich lieber gleich: Vorsicht! Ignoranz ist nach meiner Erfahrung vollkommen schulabschlussunabhängig! Meine Lieblingsreaktion stammt nämlich von einem durch und durch unprekären Redakteur, den ich auf einer Party kennenlernte.Nachdem ich ihm von Stefan und mir erzählt hatte, strahlte er mich an, als wäre ich ein Einrad fahrendes Känguru, und kiekste fröhlich: «Sie haben einen Mann geheiratet? Haha, das ist ja lustig! Und wer war die Braut?»Das gibt’s doch nicht, dachte ich damals, im dritten Jahrtausend noch so ein von Klischees durchsetztes Bild von Homosexuellen – das muss sich ändern.Deshalb werde ich jetzt und hier ein bisschen Aufklärungsarbeit leisten.Mit einem echten, unverfälschten Einblick in unser Eheleben, wie es wirklich ist.Damit all die Vorurteile für immer ad acta gelegt werden können.Quasi «Homo-Ehe für Dummies»:Im Grunde sind wir ganz normale Männer, die all das tun, was Männer so tun: essen, schlafen, Nägel lackieren.Wir wohnen in einem bescheidenen Luxus-Loft in der Kölner Innenstadt, das wir auch selbst eingerichtet haben, zusammen mit unseren beiden besten Freunden: «IKEA» und «Rosa Wandfarbe».Die Wohnung sieht immer aus wie geleckt; wie sollte sie auch verdrecken, Stefan und ich kleben uns ja dreimal am Tag einen Freddie-Mercury-Gedächtnis-Schnauzer ins Gesicht, schlüpfen in den dazu passenden Lederrock, singen «I want to break free» und tanzen staubsaugend durch alle Zimmer.Dumm ist’s nur, wenn in der Wohnung mal was kaputtgeht.Da sind wir natürlich vollkommen aufgeschmissen.Aber dann schreien, heulen und jammern wir einfach so lange, bis unsere Freundinnen, die Lesben, in ihren Overalls und Holzfällerhemden kommen.Die schrauben dann mit ihrer Lieblingsrohrzange ein bisschen in der Gegend herum und rotzen dann und wann in die Ecke, während wir die Sporttasche packen und uns in den «Bauch, Beine, Po»-Kurs verabschieden.Nach dem Sport gehen wir einkaufen.Wir haben ja keine Kinder und wissen deshalb oft gar nicht, wohin mit dem ganzen Friseursgehalt.Also shoppen wir Klamotten in schwulen Klamottenläden, Blumen in einem schwulen Blumenladen und schwulen Aufschnitt in einer schwulen Metzgerei
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